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Schule und Verein
11.04.2021 10:37 Alter: 3 yrs

Schwimmbezirk – (Keine) Perspektiven für die Nichtschwimmerausbildung und den Schwimmsport 2021

Die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Aktivitäten im Schwimmbezirk Aachen werden von Stephanie Preetz beschrieben.

Von: Stephanie Preetz

Für den Schwimmbezirk und die angeschlossenen Vereine sind es aktuell insgesamt perspektivlose Zeiten, da uns die Pandemie jeglichen Handlungsspielraum nimmt. Bereits im vergangenen Jahr wurde das Vereinsleben im Bezirk Aachen stark beeinträchtigt, so dass die Vereine mittlerweile auf entbehrungsreiche Monate mit vielen Einschränkungen und sportlichem Stillstand zurückblicken.

 

In vorhergehenden Jahren hat die überwiegende Mehrheit der Vereine in unserem Schwimmbezirk eigenverantwortlich jeweils Nichtschwimmerkurse mit Dutzenden Teilnehmer*innen erfolgreich durchführt und auch die Initiative „NRW kann schwimmen!“ über Ehrenamtler*innen aus ihren Reihen zum Erfolg geführt, so dass Jahr für Jahr zahlreiche Seepferdchen-Abzeichen ausgestellt werden konnten. Zusätzlich wurden im Trainingsbetrieb oder in weiteren Kursangeboten in den Vereinen Schwimmfertigkeiten gefestigt, zahlreiche Kinder und Jugendliche zu sicheren Schwimmer*innen ausgebildet und vermehrt Jugendschwimmabzeichen abgenommen, die den Absolventen diese schwimmsportlichen Fertigkeiten in einem Ausweis zuerkennen.

 

Auch jetzt erreichen die Vereine in unserem Bezirk vielfach Anfragen bzgl. vereinssportlichen Angebote und Leistungen, da die Familien bereits begonnen haben, nach Perspektiven Ausschau zu halten, sobald sich Lockerungen der Corona-Maßnahmen ergeben. Auch wir als Ehrenamtler*innen brennen darauf, in unseren Vereinen unserer Arbeit mit den Aktiven wieder nachzugehen, den Schwimm- und Wasserballsport, das Wasserspringen und Synchronschwimmen sowie den Kursbetrieb in der Schwimmausbildung wieder aufnehmen zu dürfen und vor allem den Kindern und Jugendlichen wieder Bewegungsangebote vielfältiger Art im Wasser machen zu können.

 

Bereits vor der Pandemie führte die Mehrzahl aller Vereine im Schwimmbezirk Aachen umfangreiche Wartelisten für Schwimmkurse; die Nachfrage war hier schon immer größer als das Angebot, da in diesem Bereich sowohl durch die Kapazitäten der Lehrschwimmbecken, die oftmals eingeschränkten Hallennutzungszeiten, aber auch durch die verringerte Anzahl der verfügbaren, geschulten ehrenamtlichen Übungsleiter*innen immer Grenzen gesetzt waren.

Alles andere als zufriedenstellend ist es nun für alle Beteiligten ist, dass bedingt durch die Schließungen während der Pandemie, die geplanten Sanierungsarbeiten in mehreren Schwimmhallen, u.a. in Stolberg, aber auch die reduzierten Wasserzeiten mit begrenzten Kapazitäten, die den Vereinen nun über den Zeitraum März 2020 – April 2021 zur Verfügung standen bzw. zukünftig stehen werden, momentan die Wartezeit auf einen Kursplatz oftmals auf ca. zwei Jahre angestiegen ist, da die Vereine den enormen pandemiebedingten „Rückstau“ im Bedarf an Kursplätzen in der Nichtschwimmerausbildung nicht mehr gerecht werden können.

 

Bereits letztes Jahr mussten Vereine ursprünglich für Herbst 2020 geplante Schwimmkurse auf das Frühjahr 2021 verschieben, da Abteilungen zunächst die zwischen März und Juni 2020 ausgefallenen und die im weiteren Jahresverlauf pandemiebedingt in der Kapazität beschränkten Kurseinheiten der laufenden Kurse auffangen mussten.

Frustrierend ist nun – bei allem Verständnis für die aus Infektionsschutzgründen getroffenen Maßnahmen – dass nun für das Frühjahr 2021 geplante Schwimmkurse durch die seit November 2020 fortwährende Schließung der Schwimmhallen nochmals um ein weiteres halbes Jahr – auf den Sommer/ Herbst 2021 – verschoben werden mussten.

Die Kinder, die eigentlich ihren Kursplatz im Alter von fünf Jahren angetreten hätten und ein Jahr später bereits das Schwimmen erlernt oder zumindest eine vorbereitende Qualifikation erlangt hätten, werden somit bei Kursantritt ein ganzes Jahr älter, aber immer noch Nichtschwimmer ohne jegliche Wassergewöhnung sein. Auch alle Folgekurse verschieben sich dementsprechend, was letztendlich bedeutet, dass – abhängig vom tatsächlichen Öffnungstermin der Schwimmhallen, der aktuell wohl noch in weiter Ferne steht – in der Nichtschwimmerausbildung mindestens ein gesamtes Jahr verloren sein wird, das die Vereine allein nicht mehr kompensieren können.

 

Insgesamt ist daher - nach derzeitigem Stand aufgerechnet - alleine bei uns im Bezirk die Schwimmausbildung von hunderten Kindern unwiederbringlich der Pandemie zum Opfer gefallen. Eine dramatische Entwicklung, denn bereits vor der Pandemie waren ca. 60% der Zehnjährigen in Deutschland noch keine sicheren Schwimmer*innen, d.h. sie besaßen kein Jugendschwimmabzeichen Bronze. Dies war das Ergebnis einer durch die DLRG in Auftrag gegebenen, repräsentativen forsa-Umfrage im Jahr 2017 und wir müssen leider davon ausgehen, dass wir diesbezüglich in Zukunft noch mit viel besorgniserregenderen Zahlen konfrontiert sein werden.

 

Oft gerät es in der Politik offenbar in Vergessenheit, dass Schwimmen zu können bzw. es in jungem Alter zu erlernen auch ein Stück weit lebenswichtig bzw. lebenserhaltend sein kann. Erst im Sommer, wenn – nach vielen Monaten ohne Übung im Wasser – Familien und Jugendliche bei heißen Temperaturen an die Badeseen strömen werden, wird die Thematik der Öffentlichkeit – und auch der Politik – wieder bewusster werden.

Viele Menschen sind sich der drohenden Gefahren in öffentlichen Gewässern wie Seen oder Flüssen nicht bewusst genug oder verhalten sich leichtsinnig, da sie dahingehend bedingt durch die fehlende schwimmsportliche Ausbildung nicht hinreichend geschult und nicht mit den Baderegeln vertraut gemacht werden konnten. Daher ist aus Sicht der schwimmsporttreibenden Vereine aktuell leider zu befürchten, dass sich durch den über Monate entfallenen Schwimmunterricht und die entsprechend fehlende Schwimmpraxis, Badeunfälle künftig drastisch mehren werden.

 

Unverständlich in diesem Zusammenhang auch für uns aus Bezirkssicht, dass man im November 2020 im Zuge des „Lockdown-Light“ in NRW das Schulschwimmen zunächst wie selbstverständlich weiter fortführte, der Vereinsschwimmsport jedoch kompromisslos mit sofortiger Wirkung zum Erliegen gebracht wurde. Dieses Vorgehen der Politik haben wir im Schwimmbezirk Aachen auch ein Stück weit als Vertrauensentzug bezüglich der Umsichtigkeit der Vereine und der dort getroffenen Maßnahmen zur Fortführung des Schwimmsportes während der Pandemie empfunden.

 

Mit viel Zeitaufwand hatten die Vereine in unserem Bezirk im Sommer 2020 gemäß der Gegebenheiten in ihren Schwimmhallen in ihren Vorständen sehr wirksame Hygienekonzepte erarbeitet und nach Genehmigung durch die Städte und Gemeinden stets konsequent umgesetzt. Während der Trainingsbetrieb zwischen Juni und Oktober gemäß kommunaler Anordnungen zumeist mit reduzierten Kapazitäten lief, gab es so gut wie keine positiven Corona-Fälle im Vereinsbetrieb und die Vereine im Schwimmbezirk Aachen befanden sich bzgl. der Maßnahmen durchgängig in enger Abstimmung mit den Behörden, um ihre Angebote fortwährend zuverlässig aufrecht erhalten zu können.

Auch unsere Dachverbände, der Schwimmverband NRW sowie der Deutsche Schwimmverband (DSV), haben sich eingehend mit den Infektionsgefahren im Schwimmbetrieb befasst und befunden, dass in ordnungsgemäß betriebenen Schwimmhallen mit entsprechendem Hygienekonzept keine über dem insgesamt bestehenden Infektionsrisiko liegende Ansteckungsgefahr besteht.

 

Gerade für die Kinder, denen durch Homeschooling und Wegfall jeglicher Freizeitaktivitäten viel Bewegungsraum und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung genommen wurde, wäre es wichtig, die Gewissheit zu haben, ihren Vereinssport zeitnah wieder aufnehmen zu können. Hierbei stehen für uns selbstverständlich der Infektionsschutz, aber eben auch die unersetzlichen sportlichen und gesundheitlichen Aspekte des Schwimmsportes im Fokus.

Im Namen der Vereine in unserem Schwimmbezirk mit vornehmlich jungen Mitgliedern und starkem Zusammenhalt in den Fachspartenkönnen können wir zudem nicht oft genug betonen, dass die Kinder und Jugendlichen neben der sportlichen Auslastung darüber hinaus – nun bereits über ein halbes Jahr – auch einen zentralen Faktor ihrer sozialen Anbindung entbehren.

Viele Vereine versuchen all dies zumindest im Leistungsbereich in Ansätzen aufzufangen, indem über digitale Plattformen regelmäßige Sport- und Gymnastikeinheiten angeboten werden, eine Kompensation der ausgefallenen Trainingseinheiten ist dies dennoch nur mit sehr deutlichen Abstrichen, denn ohne Wasser ist für Schwimmer*innen, Wasserballer*innen, Wasserspringer*innen und Synchronschwimmer*innen schlicht kein wirklich effektives Training möglich.

 

Mitglieder vieler Vereine im Schwimmbezirk Aachen sind  - neben den zahlreichen Kindern und Jugendlichen, die dort das Schwimmen erlernen, Trainingseinheiten zum Ausbau von Schwimmtechnik und Kondition wahrnehmen oder Leistungssport betreiben  - auch viele Dutzend aktiver Senioren und Erwachsener, die sich normalerweise z.B. mit Wassergymnastik fit halten und ebenfalls die soziale Interaktion im und am Wasser schätzen, die sie nun schmerzlich vermissen.

 

Auf lange Sicht werden durch die langen Schwimmhallenschließungen im Zuge der andauernden Pandemie und die damit verbundenen Trainingseinbußen sowie die Absagen von Wettkämpfen auf allen Leistungsebenen und in allen sportlichen Bereichen, in denen sich die Aktiven z.B. beim Weltcup im Wasserspringen oder der Olympiaqualifikation im Synchronschwimmen teils mit hochkarätigen überregionalen Konkurrenten hätten messen können, zahlreiche erfolgsversprechende sportliche Perspektiven auf individueller Ebene unwiederbringlich genommen.

 

Stephanie Preetz

Fachwartin Schule & Verein

Schwimmbezirk Aachen

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